DRK Ortsverein Gebhardshain e. V.

Bereitschaft Elkenroth

Eingetragen von BL am 29.10.2010
Kreisübergreifende Übung auf einem Werksgelände in Neunkhausen

 Kreisgebiet. Ein Großbrand mit sechs Vermissten – im Ernstfall hätte sich den fünf beteiligten Wehren auf dem Werksgelände der Neunkhausener Firma Fingerhut-Haus ein wahres Horrorszenario geboten. Bei der kreisübergreifenden Großübung am 22.10.2010 mit dem Schwerpunkt Menschenrettung testeten die Wehren Elkenroth und Weitefeld (Kreis Altenkirchen) sowie Neunkhausen, Mörlen und Langenbach (Westerwaldkreis) ihr Zusammenspiel. Einsatzleiter war der Neunkhausener Wehrführer Thomas Leicher. Der nach Feierabend ausgebrochene simulierte Brand hatte sich bereits ausgebreitet, als die vier Fahrzeuge der örtlichen Floriansjünger als Erste am Fingerhut-Gelände eintrafen. Zur Führungsunterstützung war auch der Einsatzleitwagen (ELW) der Marmer Wehr pünktlich wie die Feuerwehr an Ort und Stelle.

Schnell wurde klar, dass mehr Kräfte vonnöten waren, und weitere Wehren mussten anrücken. Da Menschenrettung bei den Einsätzen oberste Priorität hat, kümmerten sich die Neunkhausener zunächst mit der Rettungsschere um ein Opfer, das unter der Ladung eines Staplers eingeklemmt war. Die DRK Bereitschaft Elkenroth leistete Erste Hilfe. Weitere Opfer befanden sich in der stark vernebelten Werks- sowie Betonhalle.

Aus dem Kriechkeller des Betonwerks konnten zwei Träger von Atemschutzgeräten der Elkenrother Wehr einen weiteren Dummy befreien. Gemeinsam mit VG-Wehrleiter Klaus Groß koordinierte Thomas Leicher die Übung, am Einsatzleitwagen liefen alle Fäden zusammen. Die Einsatzleitung hatte das Betriebsgelände in Abschnitte eingeteilt, für die jeweils eine Wehr zuständig war. Besonders schlimm erwischt hatte es einen Schwerverletzten, der im 23 Meter tiefen Schacht des Tiefensilos auf Hilfe wartete. Unter dermaßen schwierigen Bedingungen dauerte es fast eine Stunde, bis die Wehren Weitefeld und Langenbach den warm angezogenen Mörlener Statisten auf einer Trage ans Tageslicht gehievt hatten.

Eine unerwartete Krisensituation war für die Träger von Atemschutzgeräten eingebaut worden: Ein Trupp wurde vermisst, sodass die bereitstehende Rettungstruppe der Weitefelder Wehr die Kameraden suchen musste.

Bei der Manöverkritik im Feuerwehrhaus fanden Klaus Groß, Thomas Leicher und der Wehrleiter der Verbandsgemeinde Gebhardshain, Peter Brenner, anerkennende Worte für die gute Übung mit insgesamt 90 Einsatzkräften und 15 Fahrzeugen.   Quelle: Rhein-Zeitung vom 29.10.2010  /  Text: Anette Schäfer